ABC des Prüfens

Mit Prüfen steuert man/frau !
> Entsprechend steuert die Art und Weise, wie man prüft, das Ergebnis.

Wie wird landläufig geprüft? 
> Wir überprüfen die Konformität (Übereinstimmung der Form mit der Formvorgabe) mit einem Anforderungskatalog, etwa einer Norm, d.h. wir überprüfen, ob das Geprüfte dem Erwarteten entspricht. Wer vorher bestimmt, was raus kommen soll, der behandelt etwas wie ein geschlossenes System. Was hier geprüft wird ist die Anpassungsfähigkeit, nicht, ob wir uns wesensgemäß, also mit unantastbarer Würde verhalten.

Wie funktionieren geschlossene Systeme (Maschinen)?
> Geschlossene Systeme sind berechenbare Systeme, d.h. sie werden quantitativ gesteuert und geprüft. Zweck, Wege und Mittel zu ihrer Steuerung werden vorab definiert. „Eineindeutige“ Konformität mit den Anforderungen sichert die Ergebnisqualität.

Sind Menschen berechenbar?
> Im besten Fall: NEIN!. Wir betrachten Menschen in ihrer Besonderheit und Individualität als entwicklungsoffene „Systeme“. Außer – sie lassen sich berechenbar zurichten oder von Außen vergleichen! – was in (scheinbaren) Abhängigkeitssituationen immer wieder passiert.

Wie steuert Mensch Menschen adäquat?
> Nicht mit quantifizierenden Methoden, sondern mit Haltung. Letztere braucht subjektive und individuelle Fähigkeiten wie das Fühlen und Erfassen von Qualitäten, es braucht eine innere Wahrnehmung und es braucht eine Art und Weise, die sich an selbstgewählten Werten orientiert. Es braucht das Ausbilden einer eigenen Urteilskraft.

Wie sieht eine Prüfung aus, die Qualitäten und Potentiale erfassen will?
> Sie schöpft aus der Fülle möglicher Methoden und Wege. Sie ist achtsam auf Beziehungen, weil sie um die wirkende Kraft von Beziehungen weiß. Und sie ist entwicklungsoffen, d.h. das Prüfen, also der Geprüfte, der Prüfer und der Prüfgegenstand selbst können sich entwickeln.