Grundsätzliches

Zuerst laden wir ein, ein paar systemtheoretische Hintergründe zu verstehen. Diese sind wichtig, um ein persönliches Gefühl dafür, dass in einer Prüfsituation etwas unstimmig ist, entwickeln, wahrnehmen, bewusst greifen und begründen zu können. Im Folgenden stellen wir Ihnen hierfür die entscheidenden Grundlagen zur Verfügung. Wir unterscheiden dabei unterschiedliche Methoden für die unterschiedlichen Komplexitätsdimensionen K1 bis K4.

K 1

Hier geht es um lineare, geschlossene Systeme. Zweck, Wege und Mittel sind festgelegt. Es steht fest, was rauskommt. Das System verändert seine Umwelt, nicht sich selbst – es entsteht Abfall. Dem System muss Energie von Außen zugeführt werden. Der Bobachter sieht sich außerhalb des zu steuernden und zu kontrollierenden bzw. zu messenden (prüfenden) Systems (Beispiele: Hammer, mechanische oder kybernetische Maschinen, Computer, Atomkraftwerke …). Begriffspaar: System / Umwelt /
Logik: unendlicher Regress; Zerlegung, Analyse

Werden komplexe Systeme höherer Ordnung (K2-K4) mit dem Modell K1 betrachtet, werden diese kompliziert.

Hierzu mehr unter: Systeme_einfacher_Komplexitaet_K1
Beispiel, wie Wissenschaftlichkeit in dieser Logik funktioniert

K2

Hier geht es um autopoietische lebende Systeme in der organischen Welt. Wir betrachten sie als ko-konstitutive Systeme, die strukturell gekoppelt entstehen, sich jedoch selbstorganisiert ausgestalten. Ihr Zweck, Art, Gattung ist festgelegt, die Wege, wie sie ihre Aufgaben bewältigen, sind unterschiedlich, die Mittel vielfältig und variabel – es entsteht kein Abfall, da sich die Polarität von Leben und Sterben im Gleichgewicht hält. Die Energie speist sich aus dem gemeinsamen System Sonne / Erde sowie der inneren Verwandlung lebender Systeme. Der Beobachter entsteht aus der Selbstorganisation des Systems. (Beispiele: Zellen, Pflanzen, Tiere). Begriffspolarität: System / Mitwelt
Logik: Zirkelschluss; Zirkularität, Evolutionäre Spirale

Hierzu mehr unter: Komplexitaetsdimension_Lebender_Systeme_K2

K 3

Hier geht es um nichtlineare form-, prozess- und ergebnisoffene Systeme, sprich Kulturen, die Menschen bilden und gestalten: Familien, Gemeinden, Länder, Organisationen. Der Beobachter kann sich selbst beobachten und würdevoll in „Freiheit“ die Verantwortung für sein werteorientiertes Handeln übernehmen – das System operiert für die Aufrechterhaltung von Kommunikation und der Generierung von Sinn. Deshalb wird aus der Zweckorientierung eine Sinnorientierung, die frei gewählt werden kann, ebenso wie die Wege und Mittel.
Logik: Abbruch durch Setzung, dann niederes oder hohes Drama

Hierzu mehr unter:
– Die_Komplexitätsdimensionen_von_Vereinbarungen_zwischen_Menschen_K3

Wie Beziehungsqualität (in der Altenhilfe) messbar wird

Wie Prüfen in K3 gelingen kann: Wege in eine zeitgemäße Prüfkultur am Beispiel des Gütesiegels für stationäre Hospize Niedersachsen

Was ist Beziehung und deren Qualität?

K 4

Hier geht es um universelle Prinzipien, auf Grund derer die Wirklichkeit sich Moment für Moment unter unserer verantwortlichen oder unverantwortlichen Beteiligung verändert.
Logik: Evidenz

Wenn sich Prüfung aus der Horizontalen wieder auf die Vertikale richtet – Eine Annäherung an K4: Gespräch zu K4

Damit das Leben sich immer aufs Neue erfindet:  Pruefaussichten_Die_Wuerdigung_von_Einzigartigkeit

Welches Qualitätsmanagementsystem, welche Qualitätsfragen, welche Instrumente und welche Prüfverfahren eignen sich für die jeweiligen Komplexitätsdimensionen? Für alle, die Tabellen lieben hier das Experiment mit einer linearen Darstellung:

Gesamtüberblick_QMS für Systeme 1.-4. Dimension.

Oder in Form eines transskribierten Vortrags auf dem Mission Investing Forum 2016 der GLS Bank und des Deutschen Stifterverbandes

Wirkungsmessung in sozialen Organisationen